Fachmarktzentrum und Wohnungen auf Bolta-Areal

Konzeptplanung im Marktgemeinderat vorgestellt – Investor ist die Unternehmensgruppe Buchbauer

Große Pläne haben die Investoren für das 1,9 Hektar große Bolta-Areal mit Norma-Markt: Architekt Tobias Maier (v.l.), Thomas Weitl, Bürgermeister Martin Pichler und Werbegemeinschaftsvorsitzender Josef Lang. −Foto: Behringer

Schönberg. Immer wieder wurden Gespräche und Diskussionen geführt, um das brach liegende Bolta-Gelände neu aufzuarbeiten. Die Unternehmensgruppe Buchbauer hat nun das Areal gekauft und hat als Investor und Betreiber vor, ein Fachmarktzentrum sowie 35 Wohnungen zu errichten.

Bürgermeister Martin Pichler versprach eine spannende Gemeinderatssitzung mit der Vorstellung der Konzeptplanung für den Bereich „Altes Bolta-Gelände“ durch Thomas Weitl von der Buchbauer Schönberg Projekt GmbH sowie Architekt Tobias Maier von maier+maier architekten aus Vilshofen.

Voraussetzung für alle weiteren Schritte sind die Änderung des Flächennutzungsplanes mit Deckblatt Nr. 20 für das „Sondergebiet Einzelhandel und allgemeines Wohngebiet an der Deggendorfer Straße“und das Aufstellen eines Bebauungsplanes. Die nötigen Beschlüsse wurden vom Gremium einstimmig auf den Weg gebracht.

Thomas Weitl ist seit 2005 bei der Firma Buchbauer und für den Einkauf, Expansion und Controlling zuständig. Die Firma, die es seit 60 Jahren gibt, betreibt momentan im ostbayerischen Raum 21 Lebensmittelmärkte mit unterschiedlichen Verkaufsgrößen und ist der größte Lebensmittelhändler der Edeka-Südbayern.

Schon 2013 habe man erstmals versucht, so Weitl, einen Lebensmittelmarkt auf dem Bolta-Gelände anzusiedeln. Man hatte gesehen, dass im Markt Schönberg die Versorgung mit Lebensmittel sehr eingeschränkt sei, weil die notwendigen Verkaufsflächen fehlten. Nun sei nach vielen Gesprächen und Marktanalysen mit der Edeka-Zentrale in Hamburg der Bau eines Lebensmittelmarktes realisierbar geworden.

Das Einkaufsverhalten habe sich stark verändert und daran müssten sich die Händler anpassen. „Für die wichtigsten Einkaufstage wie Freitag und Samstag muss immer genügend Personal vorhanden sein. Wichtig sind auch viele Parkplätze“, sagte Weitl.

Über eine Powerpoint-Präsentation von Architekt Tobias Maier sah der Marktgemeinderat Beispiele von Verbrauchermärkten, wie der in Bad Birnbach, der kürzlich fertig gestellt worden war und der als Vorbild für das Schönberger Projekt dient.

Für Maier ist das Bolta-Gelände zwischen der Deggendorfer und der Ramelsberger Straße verkehrstechnisch sowohl vom Ortskern wie auch von der B85 her gut erreichbar. Das Entwurfskonzept sieht einen Abbruch des Altbestandes und die Neubelebung durch ein „Fachmarktzentrum mit Niveau“ mit Edeka-Markt, Drogerie, Getränkemarkt und neuem Norma-Markt im östlichen Teil des Areals.

Der moderne, individuell gestaltete Baukörper füge sich, so der Architekt, gut in die Topographie ein. Zum Innenhof hin werde der Baukörper großflächig verglast für eine schöne Einkaufsatmosphäre in lichtdurchfluteten Ladenräumen. Es würden ca. 110 Parkplätze entstehen, eine dreigeschossige Wohnbebauung mit ca. 35 Wohneinheiten und begrünten Innenhöfen. Der U-förmig angelegte Gebäudekomplex würde sich zudem positiv auf den Lärmschutz auswirken. Über Geothermie wolle man die Energiekosten senken.

Bei den Planungen habe man auch festgestellt, dass Schönberg Bedarf in der Gastronomie habe. Deshalb werde es auf dem Bolta-Areal die Möglichkeit geben, mittags zum Essen einzukehren. Dabei wolle man Wert auf Regionalität legen. „Wir leben aus der Region, darum müssen wir für die Region auch was tun“, betonte Weitl. Eine rege Diskussion schloss sich den Ausführungen an. Marktgemeinderat Horst Jäger wollte den Zeitplan wissen und ob die Nachnutzung des Norma-Gebäudes schon geklärt sei. “ Wenn alles glatt geht, können wir Mitte des nächsten Jahres mit der Eröffnung rechnen. Für die e Norma ist noch kein ausführliches Konzept ausgearbeitet“, antwortete Maier.

2. Bürgermeister Günter Klampfl hält den zentrumsnahen Standort Bolta für gut geeignet. Der Besuch des Bürgermeisters bei Bolta-Besitzer Puri in Nottingham habe sich anscheinend gelohnt. In Schönberg sieht er außerdem Bedarf für einen Bioladen und ein Sportgeschäft. Außerdem regte er an, sich auch über Photovoltaik Gedanken zu machen. Weitl bemerkte dazu, dass man alle Energiemöglichkeiten ins Auge fassen werde.

Konkurrenz für Getränkemarkt, Post und Gastronomie im Zentrum fürchtet 3. Bürgermeister Herbert Kern. Der Einzelhandel solle im Ort bleiben, sonst laufe man Gefahr, dass der Marktplatz nicht mehr belebt werde, wenn „draußen“ alles attraktiver werde. Kern verwies ferner darauf, dass sich der dreigeschößige Wohnungsbau in das Landschaftsbild einfügen müsse.

Bernd Bachhuber verwies darauf, dass die Ergebnisse der örtlichen Einzelhandel-Untersuchung noch einmal aufgegriffen werden sollten. Auch ein Schuhgeschäft fehle in Schönberg. Weitl wolle diese Anregung prüfen.

Max Hartinger sprach den Energiebedarf an. Die Wärmedämmung sei hier ein wichtiger Faktor. Hierzu erläuterte Weitl, dass 85 Prozent der Wärme für das Gebäude eigenständig erzeugt würden. Wegen der geplanten Geothermie müssten erst noch Probebohrungen durchgeführt werden, um die angezapfte Erdwärme als regenerative Energie zum Heizen, Kühlen und zur Stromerzeugung nutzen zu können. „Auf ein passendes Energiekonzept wird sehr viel Wert gelegt. Es wird während der Planung zukunftsorientiert entwickelt“, ergänzte Architekt Maier.

Nick Kindermann wollte wissen, wieviele Arbeitskräfte für den Markt nötig seien. „20 bis 30 Arbeitsplätze werden entstehen. Die Norma-Beschäftigten werden mitgenommen und wir hoffen natürlich, dass wir weitere Arbeitnehmer finden“, antwortete Weitl.

Die Einfahrt zu den Parkplätzen machen Dr. Andreas Geiß und Veronika Egger Sorgen. Für Geiß ist sie zu nahe an der Kreuzung und Egger bittet zu bedenken, die Bushaltestelle dort nicht zu übersehen. im Hinterkopf zu behalten.

Für Hartinger ist es zudem wichtig, auf Nachbargemeinden mit ihren Rücksicht zu nehmen. Weitl erwiderte, dass, bevor eine Marktbau-Planung anstehe, vieles berücksichtigt werde mit Standortaufnahmen, die in einer Analyse dargestellt würden: „Jeder soll seine Existenzmöglichkeit haben.“

Bürgermeister Martin Pichler bedankte sich für das Vertrauen des Investors in die Kommune und bat zugleich, die Interessen des Marktes an einer Belebung des Ortskerns zu wahren. „Wir ermöglichen Baurecht zur Errichtung von Gebäuden und wir werden dem Ortskern als zentralen Standort mit der Erhaltung der Geschäfte im Markt stets Priorität einräumen. Wir werden die Hand des Marktes reichen, um zu einem guten Ergebnis zu kommen.“

(aus PNP vom 09.03.2020, Olga Behringer)


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