Kreis-Wohnungsbau Passau startet zweiten Bauabschnitt an der Passauer Straße – Langjährige Aufsichtsräte verabschiedet
Fürstenzell. Die ansehnlichen und modernen Sozialwohnungs-Neubau-Projekte der Kreis-Wohnungsbau Passau GmbH (KWG) – unter anderem an der Passauer Straße in Fürstenzell – hat deren Geschäftsführer, Stefan Schmidbauer, anlässlich des Starts zum dortigen Bauabschnitt zwei als sichtbaren Beweis dafür gewertet, dass das kommunale Unternehmen seinem satzungsgemäßen Auftrag voll gerecht wird, bezahlbares Wohnen zu ermöglichen. „Das ist neben Corona weiter das große Thema der Stunde“, unterstrich der KWG-Sprecher, ehe zum Spaten gegriffen worden ist – freilich nur symbolisch, denn zuerst muss der Abbruchbagger den nicht mehr sanierungswürdigen Altbau beseitigen.
Viel Lob für die KWG gab es sogar von der Dachorganisation, dem Verband bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW), dessen Verbandsdirektor Andreas Pritschet eigens aus München zu dem großen Augenblick in Fürstenzell angereist war. Gerade in Corona-Zeiten mit zwangsläufig mehr Aufenthalt zu Hause sei es wichtig, gutes, bezahlbares Wohnen vorzuhalten, gab das geschäftsführende Vorstandsmitglied des VdW zu bedenken und leitete daraus auch die Verantwortung ab, sich um den sozialen Zusammenhalt in der Bevölkerung zu kümmern. Der KWG machte Pritschet ein dickes Kompliment für den großartigen Einsatz bei der Umsetzung dieser Aufgabe.
„Wir haben richtig viel investiert“, berichtete Pritschet, nach dessen Worten der VdW 570000 Wohnungen in ganz Bayern unter seinen Fittichen hat. Anhand beeindruckender Zahlen machte der Gast aus der Landeshauptstadt deutlich, wie viel sich der Verband mit seinen 487 Mitgliedsunternehmen im gesamten Freistaat die Bereitstellung von Wohnraum, den sich jedermann leisten kann, kosten lässt. Waren es laut Pritschet 2014 noch insgesamt 600 Millionen Euro, so beläuft sich das Investitionsvolumen aktuell auf 1,3 Milliarden Euro.
Weitere 2,1 Millionen Euro steckt die Kreis-Wohnungsbau in den zweiten Bauabschnitt an der Passauer Straße in Fürstenzell, wie Stefan Schmidbauer im Beisein von Architekt Leonhard Maier und dem KWG-Verwaltungsteam hervorhob. Der erste Abschnitt, seit Anfang Mai bezugsfertig, sei sehr gut angenommen worden, so der Geschäftsführer. Kein Wunder bei einer Kaltmiete von 4,60 Euro pro Quadratmeter, die Schmidbauer nannte – ein, wie er anfügte, sozial sehr verträglicher Mietpreis. Insgesamt entstehen in den kommenden Monaten an dem zentral gelegenen Standort weitere zwölf geförderte Wohnungen, die an den bereits während Bauphase eins realisierten gemeinsamen Personenaufzug angebunden und somit ebenfalls barrierefrei gestaltet sein werden.
Mit strahlender Miene verwies Schmidbauer auf Reaktionen überraschter Passanten beim Anblick des attraktiv konzipierten Komplexes, in dem sie keinen Sozialen Wohnungsbau vermutet hätten. „Es macht einen schon stolz, wenn sich das Ergebnis sehen lassen kann“, merkte der KWG-Geschäftsführer an, laut dessen Aussage der Neubau bereits voll belegt ist. Anstelle eines früheren Schandflecks seien moderne Wohnungen entstanden – „für Menschen wie du und ich“, bekundete Schmidbauer, der auch darüber informierte, dass somit der letzte unsanierte Altbau des KWG-Bestandes im Landkreis verschwunden sei. „Ein kleiner Meilenstein“, wie er meinte.
Äußerst zufrieden zeigte sich der örtliche Bürgermeister. „Fürstenzell gehört zu den Gemeinden, die am Wachsen sind“, ließ Manfred Hammer die Zuhörer wissen. Er skizzierte die damit verbundene Herausforderung, der man sich in allen Richtungen stellen müsse – „auch für Leute, die sich kein Eigenheim leisten können.“ Wichtig für eine Kommune sei eine gute Sozialstruktur, wozu auch die Kreis-Wohungsbau GmbH mit ihrem Engagement beitrage, basierend auf einer guten wirtschaftlichen Grundlage und grundsoliden Substanz.
An die Historie des Areals an der Passauer Straße in Fürstenzell erinnerte Landrat Raimund Kneidinger, der die ursprünglich anders gelagerten Planungen – unter anderem in Richtung der Schaffung eines Supermarktes – nicht verhehlen wollte. Doch die Verantwortlichen hätten ihren mutigen Weg weiter beschritten und hier ein Sinnbild für Sozialen Wohnungsbau geschaffen. Kneidingers Amtsvorgänger Franz Meyer dankte den maßgeblichen Personen für das 1952 gegründete kommunale Unternehmen umso mehr, Verantwortung übernommen zu haben. „Unser Auftrag ist es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen“, stellte der Passauer Altlandrat fest.
Ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückte Franz Meyer ebenso die Vorbildungsfunktion der KWG bei der Schaffung der benachbarten Unterkunft für Geflüchtete. „Die Kreiswohnungsbau ist auch ein Beispiel dafür, wie man in Stadt und Land zusammenarbeiten kann“, schwärmte der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende und appellierte an alle, auch in Zukunft einen starken Zusammenhalt zu pflegen. Gemeinsam mit den nach der Kommunalwahl im März dieses Jahres ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern Max Brandl (Büchlberg) sowie Siegfried Kapfer und Andreas Rother (beide Passau) wurde Meyer abschließend selbst mit einer Urkunde geehrt.
(aus PNP vom 03.10.2020 – Bernhard Brunner)